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Ansprache Seiner Majestät des Königs der Belgier - Staatsbankett Dänemark

28 März 2017

Ansprache Seiner Majestät des Königs der Belgier
beim Staatsbankett gegeben von
Ihrer Majestät der Königin von Dänemark 
Schloss Christiansborg, Dienstag, dem 28. März 2017.

 

Majestät,

Königin Mathilde und ich danken Ihnen für Ihren herzlichen Empfang und die freundlichen Worte, die Sie an uns gerichtet haben. Unsere Reise fällt in eine Zeit, in der Ihre Familie in Trauer ist. Wir teilen Ihre Trauer. Unsere Gedanken sind heute insbesondere bei Ihrer Schwester Prinzessin Benedikte.

Dieser Staatsbesuch ist der Anlass, Ihr schönes Land besser kennenzulernen. Vor vierzig Jahren, vier Jahre nachdem Sie zur Königin ausgerufen worden waren, wurden Sie bei Ihrem ersten Staatsbesuch in Belgien von König Baudouin empfangen. Heute, vier Jahre nach meiner Thronbesteigung, empfangen Sie uns nun in Dänemark. Wir haben enge Familienbeziehungen, vor allem über meine Großmutter Königin Astrid, und uns verbindet eine langjährige aufrichtige Freundschaft. Wir kennen Sie alle als Königin mit einer großen Erfahrung, die den Bürgern nahesteht und sehr geschätzt ist. Ihre reiche Persönlichkeit vereint anerkanntes künstlerisches Talent, tiefen Respekt vor alten Traditionen Ihres Landes und einen in die Zukunft gerichteten Blick.  

Majestät, Königliche Hoheiten, meine Damen und Herren,

Dänemark verknüpft erfolgreich Tradition und Moderne. Der exquisite und prunkvolle Rahmen, in dem Sie uns empfangen, zeugt vom Sinn für Traditionen. Gleichzeitig ist Ihr Land auch ein Pionier des technologischen Fortschritts und spielt es eine führende Rolle bei der Fürsprache für die globalen Fragen. In Dänemark liegt der Anteil der Entwicklungshilfe am BNE  seit langem über dem 0,7-Prozent-Ziel. Ihr Land leistet aktive Beiträge zur Friedenserhaltung und ist mit einem hohen Anteil der erneuerbaren Energien tonangebend bei der Bekämpfung des Klimawandels. Die dänische Hauptstadt, Grüne Hauptstadt Europas 2014, ist ein Modell für Städteplanung.

Dieser Dynamismus kennzeichnet Ihr Land seit langem. Bereits Anfang des 19. Jahrhunderts organisierten sich die dänischen Landwirte auf lokaler Ebene und wurde ein Bildungssystem eingeführt, das Verantwortungssinn und Initiative fördert. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und der gemeinsame Fortschrittswille haben Dänemark dazu bewegt, als eines der ersten Länder das allgemeine Wahlrecht einzuführen. Für Sie hat die Moderne Tradition.

Belgien und Dänemark mögen verschieden sein, aber sie ähneln sich auch in vielerlei Hinsicht. Uns ist gemeinsam, dass Wissen und Arbeitskraft unsere wichtigsten Ressourcen sind. So erklärt sich auch der Nachdruck, den wir auf Bildung und Ausbildung legen, wodurch unsere Arbeitskräfte hochqualifiziert sind und unsere Universitäten und Hochschulen zu den innovativsten Europas zählen. Unsere Jugend sprüht vor Ideen und nimmt nicht nur aktiv an den Umwälzungen der Digitalisierung teil, sondern setzt sich auch für eine humanere Gesellschaft ein. Die vielen sozialen Unternehmer und der Erfolg der Wirtschaft des Teilens bezeugen dies.

Unsere Länder liegen in Europa innerhalb zweier größerer Regionen, die sich im Nordischen Rat und dem Benelux - mit jeweiligem Sitz in unseren Hauptstädten - zusammengeschlossen haben. Beide Institutionen zielen darauf ab, Schranken abzubauen, Komplementaritäten zu nutzen und Synergien zu entwickeln.  Das ist genau der Geist, der uns auch in der Europäischen Union zusammenführt.

Dänemark ist es gelungen, Vergangenheit und Zukunft erfolgreich miteinander zu verbinden, seine Ressourcen und menschlichen Werte soweit zu entwickeln, dass es als eines der glücklichsten Länder der Welt gilt, doch all dies war nur möglich auf der Grundlage von grossem Vertrauen, des Vertrauens zwischen den Bürgern und in die Institutionen. In der heutigen Welt ist es wichtig, an den Wert des Vertrauens zu erinnern.  Denn ohne Vertrauen kann niemand glücklich sein, kann keine menschliche Gesellschaft gedeihen und keine Demokratie Erfolg haben.

Majestät, Königliche Hoheiten, meine Damen und Herren,

Wir uns auf das herrliche Programm, das für uns zusammengestellt worden ist. Es ist uns eine besondere Freude, dass der Erbprinz und Prinzessin Mary, der ich herzlich danke, uns begleiten. Wir sind froh über die Synergien, die es bereits zwischen unseren Unternehmen und Universitäten gibt und begrüßen weitere, die aufgrund des Erfahrungsaustauschs im Rahmen unseres Besuches entstehen werden.

Meine Damen und Herren,

Ich möchte Sie bitten, das Glas auf die Gesundheit von Königin Margrethe und Prinz Henrik zu erheben.