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Ansprache Seiner Majestät des Königs über die Corona-Krise

8 Juni 2020

Ansprache Seiner Majestät des Königs
Brüssel, 16. März 2020

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

unser Land steckt in einer globalen Gesundheitskrise ohnegleichen. Belgien befindet sich in einer entscheidenden Phase, in der es gilt, die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen.

Unsere Behörden sind ihrer Verantwortung gerecht geworden und haben drastische Maßnahmen ergriffen, die sich stark auf unseren Alltag auswirken. Wir müssen ein hohes Maß an Anpassungsvermögen an den Tag legen, für uns selbst, aber auch für die anderen, vor allem die Schwächeren unter uns.

Mathilde und ich denken an jeden von Ihnen, vor allem an diejenigen, die von der Krankheit betroffen sind. Unsere Gedanken sind bei den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die zu Hause oder im Alten- oder Pflegeheim von ihren Familienangehörigen getrennt sind und sich isoliert fühlen. Wir denken an die Eltern, die ihren Familienalltag neu organisieren müssen. Und an die jungen Leute, von denen ein verantwortungsvolles Verhalten erwartet wird. Unsere Haltung anderen gegenüber ist von entscheidender Bedeutung und kann Leben retten.

In Namen des ganzen Landes will Ich allen meinen Dank aussprechen, die sich Tag und Nacht in Krankenhäusern und in der Primärpflege einsetzen. Uns ist bewusst, welche außergewöhnlichen Leistungen unsere Ärzte, Krankenpflegerinnen und -pfleger und alle Berufsfachkräfte im Gesundheitswesen erbringen.

Diese Krise hat schwerwiegende Auswirkungen auf unsere Betriebe, Geschäfte, zahlreiche Arbeitnehmer und Selbstständige. Die meisten Wirtschaftssektoren unseres Landes spüren die negativen Folgen der Krise. Mutige Entscheidungen sind vonnöten, um den Schock zu dämpfen.

Meine Damen und Herren,

die heutige Lage führt uns unsere Verwundbarkeit vor Augen, zeigt aber auch unsere Stärken. Die spontanen Gesten der Großzügigkeit und Solidarität allerorts sind herzerwärmend. Ich rufe dazu auf. Jeder von uns kann zur Überwindung der Krise beitragen. Ich bin zuversichtlich, dass wir gestärkt aus dieser Notlage hervorgehen werden.