Königlichen Gewächshäuser von Laeken
Die Königlichen Gewächshäuser von Laeken öffnen jedes Jahr im Frühling für einige Wochen ihre Türen für die Öffentlichkeit. Momentan sind die genauen Daten für die Öffnung und den Verkauf von Eintrittskarten in 2025 noch nicht bekannt.
Im neunzehnten Jahrhundert entstand infolge der Entwicklung der Bautechniken und vor allem auf Grund der Kombination aus Metall und Glas eine neue Art Gebäude: das Gewächshaus.
1873 entwarf der Architekt Alphonse Balat im Auftrag von König Leopold II. einen Gewächshauskomplex, der sich an das im klassischen Stil gebaute Schloss von Laeken anlehnte. Die Gewächshäuser erhielten die Silhouette einer gläsernen Stadt inmitten einer hügeligen Parklandschaft.
Die monumentalen Pavillons, die Glaskuppeln, die weitläufigen Galerien, die als überdachte Straßen das Gelände durchziehen, sind mehr als ein einfacher exotischer botanischer Garten, der die baulichen Möglichkeiten von Eisen und Glas vorzeigt. Das, was in den Königlichen Gewächshäusern zum Ausdruck kommt, betrifft die Architektur und genauer gesagt eine Art Bauprogramm, das sich als „der ideale Glaspalast" bezeichnen ließe.
Die Königlichen Gewächshäuser sind das Resultat der zahlreichen Gespräche und Briefe zwischen Alphonse Balat und König Leopold II. sowie der Skizzen, Vorstudien und Entwürfe, die daraus entstanden. Vor allem aber erinnern die Gewächshäuser an die Inspiration, die von ihnen auf die damalige neue belgische Architektur überging und deren Ausstrahlung mit dem Jugendstil weltweit zum Tragen kam.
Die heutige Pflanzensammlung der Königlichen Gewächshäuser von Laeken hat aus dreierlei Gründen besonderen Wert:
- Zunächst gibt es einige der Pflanzen, die zu den ursprünglich von Leopold II. angelegten Pflanzungen gehörten, auch heute noch.
- Darüber hinaus entsprechen die heutigen Pflanzungen insgesamt gesehen noch immer dem Geist, der dem ursprünglichen Konzept zugrunde lag.
- Und schließlich beherbergen die Königlichen Gewächshäuser noch ungemein viele seltene und sehr wertvolle Pflanzen.
Jedes Jahr im Frühling, während drei wochen, sind die Gewächshäuser von Laeken der Öffentlichkeit zugänglich. Diese hundert Jahre alte Tradition ist noch immer erhalten geblieben.
Gesamtansicht
Der Landesteg
Das 1886-1887 erbaute Gewächshaus des Landestegs war dazu bestimmt, die Gäste aufzunehmen, wenn der König im Wintergarten oder im Esszimmer-Gewächshaus Empfänge organisierte.
Die Treppe führt zum Wintergarten. An den äußeren Enden des Landestegs befinden sich zwei Standbilder von Charles Van der Stappen, Die Morgenröte und Der Abend. In chinesischen Vasen, die König Leopold II. von einer Reise in den Fernen Osten mitgebracht hatte, als er noch Herzog von Brabant war, sind Medinillas (tropische Pflanze der Philippinen) angeordnet.
Der Wintergarten
Der von dem Architekten Alphonse Balat entworfene und von 1874 bis 1876 erbaute Wintergarten war das erste Gewächshaus der eindrucksvollen ‚gläsernen Stadt', die im Laufe von etwa dreißig Jahren in der Domäne von Laeken entstehen sollte.
Die Dimensionen dieses Gewächshauses gestatteten die Anpflanzung hochstämmiger Palmen, die größtenteils noch aus der Zeit Leopolds II. stammen. Nach seiner Vollendung war dieses Gewächshaus für die königlichen Empfänge bestimmt.