Die königliche Funktion
Auf politischem Gebiet tritt das Handeln des Königs nicht durch den Einsatz einer eigenen oder persönlichen Macht in Erscheinung, die außerhalb des Wirkungsbereichs der Minister ausgeübt werden könnte. Vielmehr wirkt der König durch Stellungnahmen, Vorschläge, Mahnungen und Ermutigungen auf die Akteure des politischen Geschehens.
Seine Perspektive ist diejenige der Kontinuität, der Dauer langfristiger Ziele, der „großen Pläne“, denen sich Land und Staat verpflichten müssen. Diese Aktivität des Königs findet ihren Ausdruck im Dialog mit all jenen, die an politischen Entscheidungsprozessen mitwirken.
Daraus erklärt sich, dass der König häufig nicht nur mit Vertretern politischer Kreise zusammentrifft, sondern mit Vertretern aus den unterschiedlichsten Sektoren. Diese Kontakte, deren Inhalt vertraulich bleibt, bilden für ihn zugleich eine kostbare Informationsquelle sowie das Mittel, seinen Einfluss geltend zu machen.
Bedeutung und Auswirkungen dieses politischen Handelns des Königs sind je nach Umständen und dem Rhythmus des öffentlichen Lebens unterschiedlich. Sie sind und müssen konstant sein. Es gibt jedoch Momente, in denen die Rolle des Königs, wenngleich sie durch die ministerielle Verantwortung gedeckt bleibt, deutlicher hervortritt. Das ist der Fall in Zeiten der Regierungsbildung.
Zudem legen die Präsidenten der Regional- und Gemeinschaftsregierungen ihren Eid vor dem König ab. Außerdem empfängt dieser die Mitglieder der Regional- und Gemeinschaftsregierungen sowie der Parlamente in Audienzen.